Wir Zwei vom Elbtal-Bus sind mit Herz und Seele Freunde des öffentlichen Personennahverkehrs. Wir interessieren uns für die Geschichte und Betriebstechnik von Bus & Bahn unserer sächsischen Heimat, und auch beruflich sind wir im ÖPNV tätig. Als in den 1990er Jahren die VÖV-Standard-II-Busse v. a. von Mercedes-Benz und MAN die ostdeutschen Straßen eroberten, bedeutete das für die an ungarische Ikarus-Busse gewöhnten DDR-Bürger eine deutliche Komfortsteigerung. Aber die neuen Busse lösten auch ein angenehmes Empfinden der gelobten westlichen Fahrzeugtechnik aus, begleitet durch das moderne und zeitlos schöne Design. Nun, fast 30 Jahre später, gibt es kaum noch hochflurige Schaltfahrzeuge, und moderne Linienbusse sind hochtechnisiert, sehr leise und fahren z. T. schon voll elektrisch. Die einst weit verbreiteten O 405er und 407er Mercedes-Busse sind fast ausgerottet, doch damit verschwindet ein wichtiges Zeugnis deutscher Linienbustechnik. Da wir realisieren mussten, dass in Sachsen kaum ein Verkehrsunternehmen ein solches Fahrzeug für Museumszwecke aufhebt, keimten unsere Überlegungen, auf eigene Faust so ein Projekt anzugehen. Unsere Freunde der Standardbus GbR in Krefeld gaben uns ein paar erste Tipps, doch viele Erfahrungen mussten wir auch selbst machen.
Klar war, dass wir einen Bus haben wollen, der wirklich in Sachsen gefahren ist und dass wir ihn möglichst in seinem originalen Zustand erhalten wollen. Das gebietet die Treue zur geschichtlichen Bedeutung und zur Authentizität. Natürlich soll unser Bus auch betriebsfähig bleiben, was für unsere kleine Firma mit begrenzten Mitteln eine nicht zu unterschätzende Aufgabe ist. Aber wir haben uns dafür entschieden und setzen unsere Kraft an dieses Ziel. Wir möchten mit unserem Mercedes-Benz O 407 Menschen erfreuen, die Erinnerungen mit diesen Fahrzeugen verbinden, vielleicht weil sie damit immer zur Schule gefahren sind oder weil sie beim Anblick wieder dieses angenehme Aufbruch-Gefühl der frühen 90er Jahre verspüren. Wir wollen fröhliche Menschen mit unserem Bus befördern, sei es zu Geburtstags oder Hochzeitsfahrten, zu Vereinsausflügen oder bei Ausfahrten für sozial tätige Einrichtungen. Gern möchten wir auch zu verkehrsgeschichtlichen und heimatkundlichen Themen aktiv werden, z. B. in Zusammenarbeit mit Eisenbahnvereinen, Museen und kulturell bedeutsamen Einrichtungen. Wenn wir Menschen an besondere Orte unserer sächsischen Heimat bringen, unterstützen wir lokale touristische Dienstleister und können auch einen Beitrag zur landeskundlichen Bildung und Traditionspflege leisten. Natürlich arbeiten wir gern mit anderen verkehrsgeschichtlich Interessierten zusammen, ebenso auch mit kleineren Unternehmen und Vereinen, wenn sich beiderseits etwas Fruchtbringendes daraus ergeben kann.
Wir haben für unser kleines Gewerbe, das wir nebenberuflich betreiben, den Namen „Elbtal Bus GbR“ gewählt, um den lokalen Bezug unserer Aktivitäten zu verdeutlichen. Unsere Busse fühlen sich am wohlsten im Überlandverkehr bis 100 km, denn trotz passabler Federung und gut gepolsterter Sitze sind sie kein Reisebus, und so machen auch Autobahnfahrten nicht die größte Freude. Mit unserer offiziellen Genehmigung für Mietomnibusfahrten steht unsere technisch einwandfrei gewarteten und versicherten Fahrzeuge in den Monaten April bis Oktober für Ausfahrten bereit. Für uns ist es jedes Mal ein Vergnügen, mit unseren geschätzten Fahrgästen das einzigartige Fahrgefühl im Bus zu erleben und unvergessliche Eindrücke bei den Touren durch die schöne sächsische Heimat zu sammeln.